„Profil Sprache Deutsch“ ist meine derzeitige negative Lieblings-Anforderung in Job-Ausschreibungen, mit anderen Worten, die Anforderung, die mir am meisten auf den Keks geht. Die Aufforderung, seinen Lebenslauf auf deutsch abzuliefern, finde ich total dämlich. Es reizt mich heftig, hier die Agentur zu nennen, die das inzwischen regelmäßig schreibt. Aber vermutlich ist das ganz unnötig, denn die 3 Wörter sind so schlechtes, einzigartiges und negativ auffälliges Deutsch, dass jede Suchmaschine einen unmittelbar zu den Ausschreibungen dieser Agentur führen können sollte.
Warum mich das überhaupt stört? Na, weil ich persönlich seit etlichen Jahren mein Curriculum Vitae („CV“) eben nicht mehr auf deutsch pflege, nicht einmal nebenher mehr. Mein CV ist auf englisch, ich bin nämlich „in I.T.“, und eigentlich sollten doch wohl Leute in I.T. auch glaubwürdig nachweisen, dass sie vernünftige Englisch-Kompetenzen bedeuten. Und ich verbreite mein CV eben auch schon lange über deutsche Landesgrenzen hinaus, und da bin ich eigentlich total dankbar dafür, dass ich es nicht in zig Landessprachen übersetzen lassen muss, sondern dass da Englisch total ausreicht. Aber auf dem deutschen Job-Markt wird es nach dem Willen dieser Agentur bald nicht mehr ausreichen. Na, ich hoffe, diese Agentur stößt auf massive Probleme und muss sich der drückenden Übermacht der besseren, auf englisch geschriebenen CVs beugen, wenn sie diese Zeit überhaupt überlebt.
Nun, neulich habe ich mir von einem Job-Vermittler auch noch erklären lassen müssen, dass ich noch ein größeres Problem habe – das war mich so heftig eigentlich bislang gar nicht klar: Mein nicht-deutscher Familienname. Ja, zugegeben, damit trägt man schon ein Päckchen mit sich. Aber dass man in den Personalabteilungen über einen nicht deutsch klingenden Familiennamen aussortiert wird, das finde ich schon obszön und ich bin auch sehr wütend darüber. WTF!!!