Besuch im iPhone-Bastel-Shop

Mein iPhone 3G hatte jetzt seit ca. 2 Monate Schwierigkeiten mit der Beleuchtung. Manchmal kurzzeitig, manchmal über Tage. Dann war da nur bei passendem externem Licht etwas zu erkennen und zu lesen.

Nun stand eine Reise bevor, und ich wollte die Karte mit dem Navigationssystem gerne unterwegs einsetzen.

Im Bastel-Laden “um die Ecke” hatte ich neulich schon gefragt, was mich das kosten würde: 25 EUR für das Material, 40 EUR mit seiner Stunde Arbeitszeit. Ob ich’s denn auch selbst schaffen würde? Er grinste verneinend.

Ich entschied mich für die “40 EUR Lösung”. Ich fragte noch, mit welcher Wahrscheinlichkeit es hinterher unter gewissen Umstehen auch schlechter aussehen würde. Selbstbewusst konstatierte er, dass das bei ihm im Gegensatz zu anderen 0% wären. Bescheuertes, übersteigertes Selbstbewusstsein. Au weia, das kann eigentlich nichts Gutes bedeuten. Aber kenne ich bezahlbare Alternativen, wo ich das Telefon auch nicht wirklich und vor allem für mehr als ein paar Stunde aus der Hand würde geben müssen? Nein.

Er setzte so einen Saugnapf an, mit dem er mehr oder weniger behutsam das Display des weiterhin eingeschalteten Geräts abhob. Ach ja, seine Diagnose war: kaputtes LCD. Während seiner Arbeit stellte ich ihm die Frage, ob das ein Original-Teil sei, was er da einbauen würde. Nein, die gäbe es nicht. Er erzählte mir in leider für mich trotz aller meiner spezifischen Erfahrung zu unverständlichem Deutsch etwas über teure Ersatzteile für den westlichen Markt und billigere Ersatzteile für den Entwicklungsländer-Markt. Als er das Ersatzteil eingebaut hatte, hatte sich die Helligkeit gar nicht verbessert. Und er vermittelt mir recht direkt das Gefühl, dass da mehr kaputt sei. Das ließ meine Verzweiflung langsam steigen. Er probierte weiter, tauschte das Ersatzteil gegen ein weiteres aus, und noch  gegen ein weiteres, murmelte etwas von böse beschädigtem Anschluss auf der Platine, den ich durch zu viel Druck verursacht hätte, murmelte auch etwas von Original-Ersatzteil (hoppla, jetzt verfügte er doch über eines!!), und es ging. Ich erwartete, dass er damit auch eine gute Begründung für einen überraschenden Preisanstieg gefunden hätte – ich fühle mich da immer wie im Orient. Nö, da kam nichts. Aber als ich dann nach der Rechnung fragte, denn ich wollte die Reparatur schon gerne über die Firma abrechnen, brabbelte er ein paar Stichwörter wie “nein”, “teureres Ersatzteil”, “aber eigentlich nur 3 bis 4 EUR” und “aber dafür keine Rechnung”, vielleicht war sagt ein Zustimmung erheischendes “OK?” dabei. Na, ich glaubte nicht, dass ich eine Wahl hätte. Blöde gelaufen. Er hat für sein Werk übrigens nur so eine Viertelstunde gebraucht.

Als ich nach dem Verlassen des Ladens recht lang und erfolglos auf das Widereinbuchen ins Netz warten musste, beschloss ich, ihn um Rat zu fragen. Seine verblüffende Antwort: Bei iPhones mit Jailbreak dauert das länger. OK, sein Satz war nicht ganz so klar, es fehlen da immer die Konjunktionen, Präpositionen und Artikel, aber mein Redundanzausgleicher baute ungefähr jene Aussage daraus. Mist, das hörte ich gar nicht gern. Das erklärt natürlich die unerträglich langen Such- und Einbuch-Zyklen, wenn ich z.B. im ICE unterwegs bin. Aber das kann auch immer noch einfach eine miserable Schwäche des iPhones sein.


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