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mein “Wassermann”-Onkel starb diesen Monat

Meine Großmutter (die Mutter meiner Mutter) war eine geborene Wassermann. Im Jahr 1925 gebar sie unverheirateterweise einen Sohn, der dann zeitlebens mit Nachnamen Wassermann hieß. Dieser verstarb diesen Monat, und heute morgen erreichte mich telefonisch die Nachricht von seinem Tod.

Ich war Josef Wassermann sicher nicht viel öfter als zehnmal begegnet. Zuletzt beim Begräbnis meines Vaters.

Er hatte anscheinend zeitlebens daran zu tragen, dass er einen anderen Nachnamen trug als eben seine Halbgeschwister, welche wie meine Mutter Schwarz mit Nachnamen hießen. Er nannte sich deshalb anscheinend auch zu Zeiten “ganz einfach” “der Sepp aus dem Allgäu”, so erfuhr ich heute.

Leider erfuhr ich nicht unmittelbar von seinem Tod sondern erst mit knapp 3 Wochen Verzögerung. Für Begräbnisse soll man sich immer Zeit nehmen. (Und ich hätte mir die Zeit gerne genommen.) Insbesondere im Familienzusammenhang führen sie einen in seiner Geschichte “etwas” zurück. Auch wenn das Wehmut erzeugt – da ist gut.

Seit ich Josef Wassermann beim Begräbnis meines Vater zuletzt begegnete, stand auf meiner “ToDo-Liste”, ein Schwätzchen mit ihm zu führen. In meinem Telefon stand er als Favorit, obwohl ich kein einziges Mal seitdem oder überhaupt mit ihm telefonierte. Ich wusste, das mir das fehlte, aber ich fand bzw. suchte trotzdem keine Gelegenheit zu einem Gespräch mit ihm. Das einzige persönliche Gespräch überhaupt mit ihm führte ich, als er mich eben am Tag des Begräbnisses meines Vaters in Memmingen dort mit seinem Auto zum Bahnhof fuhr. Er war traurig, dass er sein Wohnmobil hatte aufgeben müssen, welches ihm viele Jahre eine gewisse Mobilität bei Reisen geschenkt hatte. Er traute sich das Führen nicht mehr zu.

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