Er wollte klingen wie ein Wolf, meinte er danach.
(Selbst nach den Leviten, die er dann gelesen bekam, machte er auf dem Rückweg das gleiche noch einmal.)
OK, er lief den vier bewaffneten Polizisten nicht direkt in die Arme – aber sie waren keine 10 Meter entfernt, und sie guckten definitiv alarmiert.
Sie bewachen die Synagoge dort, und ausnahmsweise ist es nicht nur einer, sondern es sind vier, das ist also sowieso eine Ausnahmesituation.
Ich habe durchaus Sorge um meinen Sohn in einer solchen Situation. In Frankreich tragen Polizisten und Militärs an solchen Orten Maschinenpistolen und richten sie im Anschlag auf Passanten – da ist der Finger vom Abzug nicht weit entfernt. Ich bin froh, dass es hier noch nicht so weit ist. Bis es so weit ist, ist er hoffentlich reif genug, sich (und mich) nicht mehr in solche Situationen zu bringen. Ich möchte, dass auch er in Frieden und gesund und unbeschadet alt wird.
Update: Selbstverständlich sind Polizisten “gut ausgebildet” und auf einigermaßen friedfertiges Verhalten getrimmt. Aber trotzdem nehme ich sie in Uniform fast ausschließlich als bedrohlich und furcht-einflößend wahr.
- Sie haben so viele Extra-Rechte,
- sie werden so selten erfolgreich zur Rechenschaft gezogen,
- sie können einfach so mal auf einen überhaupt nicht begründeten Verdacht hin dein Eigentum beschlagnahmen und dir “bis auf weiteres” (also für Wochen oder Monate) vorenthalten,
- sie können dir nur so mal zum Spaß erkennungsdienstliche Maßnahmen auf einer völlig überfüllten Wache androhen,
- …
– und selbst wenn sie hinterher erfolgreich disziplinierend zur Rechenschaft gezogen werden – was nützt es mir, wenn sie mich vorher mal rein vorsorglich und weil ich (als großer Mann) so unberechenbar wirke, auf dem Boden fixiert und die Hände auf den Rücken gefesselt hatten. Nie will ich es so weit kommen lassen.