TV und gestreamte Filme vs Kino – wie mir die “Shul” hilft – und wie kommt jetzt noch Downton Abbey ins Spiel?

Wenn ich fernsehe und gestreamte Filme angucke, dann tue ich das fast grundsätzlich nur nebenzu und quasi im Hintergrund.

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an meinen verehrten Lehrer Gerhard Goos, den ich in den frühen 80-er Jahren an der Universität Karlsruhe kennenlernte und der mich in seinem BMW zu ein paar Informatik-Konferenzen mitnahm. Er erzählte so beiläufig, dass er Filme genoss, aber eben nur so im Hintergrund, und dass er sich trotzdem auf wichtige Sachen konzentrieren konnte. Das imponierte mir und prägte mich.

Wenn ich Filme mal quasi 100% anschaue, dann ist das nur im Kino. Dort “komme ich herunter” – ich komme da mal weg vom Computer und vom Smartphone und von quasi allen Tätigkeiten. Das ist sehr entspannend. Das hat eine gewisse Ähnlichkeit zu meinen Besuchen in der Synagoge. Da “komme ich auch herunter”. Ich muss mich selbstverständlich auch in der Synagoge (AKA Shul) konzentrieren, nämlich auf den Siddur oder auf die Tora-Lesung und insbesondere auf die hebräische Sprache, die ich ja schon seit 40 Jahren lesen kann aber immer noch nicht wirklich beherrsche.

Kürzlich beim Semesterabschluss mit WH in der Remise (Mendelssohn) bzw. beim Bier nebenan hatten wir wieder diese Assoziationen zur Aristokratie. Weil ich auch in dieser Altersstufe immer wohl noch gerne den Klassenkaspar gebe, ergänzte ich die Aristokratie-Assoziationen um scheinbar triviale Details:

Seltsamerweise wird bisher weder im deutschen noch im englischen Wikipedia-Artikel zu “Downton Abbey” die Yiddishkeit Cora Crawleys AKA Cora Levinsons erwähnt? Der Wohlstand bzw. der Reichtum der Levinsons rettete die Crawleys und ihr Schloss. Ich habe gerade auf beiden Baustellen hier mal einen Vorstoß gewagt und die Diskussion auf der jeweiligen Talk-Seite angestoßen.

In der “Rückkehr ins Haus am Eaton Place” gibt es übrigens auch jüdische Bezüge.

Es ergab sich sogar, dass Cora Crawley ganz großartig zu unserer bzw. Professor Homolkas Vorlesung “Konvergenzen” passt. Auch die Mendelssohns fanden Zugang zur Mehrheitsgesellschaft, konvertierten teilweise irgendwie ein bisschen, wurden wohlhabend, manche von Ihnen sogar Bankiers, und es gab Anschluss an die Aristokratie.

Professor Homolka kam nicht umhin zu bemerken, dass er selbst gar keine Zeit findet, fernzusehen. Aber um das Pingpong mit Downton Abbey mitmachen zu können, musste er ja schon etwas passendes Hintergrundwissen haben. 🤩


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