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Jetzt mache ich diesen Job seit fast einem Jahr und bin seit kurzem auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Ich bin jetzt knallhart ehrlich zu Dir:
Für die Dienstleistung, die ich anbiete, nehme ich 35% vom Bruttojahresgehalt eines vermittelten Kandidaten. Wenn ich ein Unternehmen überzeugt habe, mit mir zu arbeiten, erwarten sie für diesen Preis Profile im Alter zwischen 30-45, akademischer Hintergrund und sehr guten Sprachkenntnissen in Deutsch, sowie Englisch. Natürlich zusätzlich zu hervorragenden Lebensläufen und Berufserfahrungen.
Die allermeisten Recruiter und HR-Manager im allgemeinen sind extrem oberflächlich und unflexibel, wenn es darum geht, Profile außerhalb dieser Kriterien von mir zu „kaufen“. Die Not muss schon riesig sein, damit das was wird.
Profile über 50, oder unter 25, aus dem Ausland und Quereinsteiger kaufen die mir einfach nicht ab, selbst wenn sie fachlich passen.
Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel oder gar persönlich. Ich hatte anfangs auch nicht geglaubt, wie krass selektiv die Unternehmen sind. Es gibt natürlich Ausnahmen zur Regel, die sind mir bisher aber nicht untergekommen.
Ich glaube außerdem, dass sich der ein oder andere Konzern/Mittelstand in der nächsten Zeit erstmal mit Freelancern durchschlagen wird. Es werden wieder Kündigungswellen kommen und Neueinstellungen werden glaube ich weniger, weil alles so ungewiss ist. Freelancer kann man kurzfristig einfach absägen, wenn es sein muss.
Soweit meine Gedanken zur Situation. Ich war jetzt lange mit Akquise beschäftigt und kralle mich jetzt an einen Auftraggeber und hoffe auf zumindest einen weiteren. Wie du mir damals schon geraten hast, muss ich hier jetzt fokussieren, damit was bei mir rausspringt.
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Ich habe Profile ohne genaue Zeitangaben, also Jahre, oder Nationalitäten verschickt.
Erst Interesse, dann blöde Ausreden, dann Ghosting 🤷🏻♀️
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eine Recruiterin im Gespräch mit mir