Mein Weimi liebt es, auf Kopfkissen zu schlafen. Wenn ich für tagsüber eine Tagesdecke darüber lege, gräbt er sich den Weg zu den Kopfkissen frei. Leicht bedenklich fand ich das schon irgendwie. Heute machte die Haushaltsfee das Bett frisch, und nachher packte ich die beiden Kopfkissen mal in den Bettkasten darunter.
Als die Katzen noch da waren, waren die Bettkästen verbarrikadiert, damit sie es sich dort nicht gemütlich machen konnten und eine Menge Haare dort zurückließen, und wegen der Verbarrikadierung waren die Kopfkissen nicht so einfach zugänglich. Während der fortwährenden Abwesenheit der Katzen macht diese Verbarrikadierung allerings nicht so viel Sinn. Die Kopfkissen waren also das erste Mal, seit der Hund da ist, nicht für ihn verfügbar. Wie würde er reagieren?
Nun, als ich heute Abend nach ein paar Stunden Abwesenheit wieder zuhause eintraf, durfte ich eine größere Katastrophe bewundern: Da, wo er die Kopfkissen nicht fand, grub er sich ein größeres Loch in die Matratze. Die Fetzen, die er da freigesetzt hatte, hatte er über das Bett verstreut. Es sieht schlimm aus.
Angeblich hat ein Hund nach mehr als ein paar Sekunden keine konkrete Erinnerung an seine Taten. Erzieherische Maßnahmen nach mehr als ein paar Sekunden sind daher völlig sinnlos – sie verschlechtern nur das Verhältnis zwischen Herr und Hund. Ich versuche meinen Frust durch diese Niederschrift zu bewältigen. Eigentlich hatte ich vor, direkt nach meiner Rückkehr mit dem Hund meine kleine Tiergartenrunde zu drehen. Aber das hier war wichtiger.