die allerletzten Wochen meines Sohnes in der Kita vor dem Eintritt in die Schule

Mein Sohn wird Ende September 6 Jahre alt werden. Seine Kita-Zeit geht mit dem Kita-Jahr jetzt Ende Juli zu Ende, ab 13. August wird er zur Schule gehen. Ja, er ist lebhaft, kein wirklich ruhiges Kind, er hat seinen eigenen Kopf, er lässt sich nicht mit trivialen Argumenten überzeugen, er tut viele Dinge gegen den Willen der Erwachsenen um sich herum, … – er hat aber trotzdem das Recht, mit Respekt behandelt zu werden, und aus meiner Sicht ist er so oder so ziemlich liebenswürdig.

In der Kita ist gerade Ferienzeit, die Erzieher nehmen derzeit wohl den größten Teil ihres Jahresurlaubes, es gibt nicht das normale Programm, praktisch alle Kinder fehlen mindestens 2 Wochen, es ist einigermaßen ruhig, die Kinder fühlen sich mutmaßlich / vielleicht nicht besonders ausgefüllt bzw. beschäftigt.
Aus gewissen Gründen fehlt mein Sohn derzeit in den Sommer-Monaten jene 2 Wochen nicht.
Aber am vergangenen Donnerstag gab es einen Grund, dass er den Tag nicht in der Kita sondern bei einer befreundeten Familie verbrachte. (Nein, wir hatten das in der Kita nicht angekündigt oder erklärt.) Am Freitag wurde mein Sohn von seiner Etagenleiterin in der Kita befragt, wo und mit wem er denn gewesen sein. So weit, so gut – er spricht ja auch gerne darüber. Aber dann erklärt sie ihm, dass der Tag ohne ihn so ruhig gewesen sei und dass es mit ihm jetzt gar nicht mehr ruhig sei. Das trug er bis heute (Montag) Morgen in sich, bis er mir vorhin beim Frühstück vor dem Weg zur Kita davon erzählte. Er war ziemlich traurig. Obwohl sie es ihm allem Anschein nach nicht direkt sagte, hatte er mehr als das deutliche Gefühl, dass er in der Kita nicht mehr erwünscht sei.
Nun, ja, er ist wohl reif dafür, die Kita zu verlassen und sich der Schule zuzuwenden, aber das Gefühl, nicht mehr erwünscht zu sein, hinterlässt einen mehr als schalen Geschmack.
Nun, die Etagenleiterin gab sich zwar über die letzten 5 Jahr im allgemeinen recht friedlich, aber wenn es mal einen Konflikt gab, dann mit ihr. Sie wirkte zwar irgendwie souverän (“Etagenleiterin”!), aber wenn jemand über die Zeit hinweg mal seinen / ihren Kopf heraussteckte und seine Unfähigkeit erklärte, mit ihm zurecht zu kommen, dann war sie es. Natürlich formulierte sie das immer als seine Schuld. Vielleicht war es ein Fehler, das Problem bei unserem Sohn bzw. bei uns zu suchen, vielleicht hätten wir viel früher den Fehler bei ihr suchen sollen. Tja, ruhige, “schüchterne”, “gehorsame”, gefügige Kinder sind für das System nicht so anstrengend. Aber unserem Kind in seinen letzten Tagen so Gefühl zu geben, unerwünscht zu sein, das hinterlässt bestimmt keine netten Erinnerungen an seine Kita-Zeit bei ihm.


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