“Bonhomie” (“Bonhommie”) – eine sehr verbreitete und ziemlich unheilbare Krankheit in intellektuellen Kreisen – heute: seine Einstellung zum Islam

Zum Auftakt meiner vielleicht folgenden Artikel in der Kategorie Bonhomie hier, heute zum Thema Islam.

Erstens, zweitens und drittens: Ich bin kein Islam-Feind. Im Prinzip bin ich da völlig tolerant.

Aber der Teufel steckt im Detail. An zu vielen Stellen auf dieser Welt fühlen sich Menschen in “größeren Gruppen” als “die Underdogs des Westens”. Und das, was diese “Gruppen” am “engsten” verbindet ist ihre “Religion”.

Sie bilden nicht wirklich organisierte Gruppen, denn sie gehören nicht einem frei gewählten “Verband” oder “Verein” an.

Ihre “Religion” ist nur total vereinfacht “DER Islam”, denn es gibt nicht “DEN EINEN Islam”. Vielmehr gibt es da zig Varianten. Weder mögen die Anhänger der einen Variante die Anhänger der anderen besonders, noch mögen sich weltweit (vielleicht sogar landesweit) die Anhänger ein und der selben Variante von Islam gegenseitig.

Und eigentlich ist “ihre Religion” auch mehr der stellvertretende Begriff für ihre jeweilige Kultur, und (machen wir uns nichts vor), die unterscheidet sich auch bei den islamisch geprägten Kulturen zwischen ihren geograhisch durchaus weiter entfernt liegenden Ecken ganz leidlich.

Den kleinsten gemeinsamen Nenner der meisten, die sich irgendwie “im Westen” oder “vom Westen” benachteiligt fühlen, ist wirklich nur, dass sie sich als seine “Underdogs” fühlen und irgend einer Form von Islam “anhängen”. Es gibt allerdings auch soooo viele, die dabei nicht das Label “Islam” tragen, aber das ist ja eine andere Geschichte. Sich unter dem “Label Islam” benachteiligt fühlen, das ist schon was. Da darf man dann mehr oder weniger große Zwergenaufstände aufführen und “dem Westen” wehtun. Und der Westen, das ist dann nicht das Parlament der U.S.A., oder das der EU oder Deutschlands oder Großbritanniens oder Frankreichs oder oder oder – nein, das sind wir, die wir in diesen Ländern leben. Und das mag ich nicht. Ich bin kein “PEGIDA”-Anhänger, ich bin links-liberal und absolut kein Islam-Gegner. Hans Küngs äußerst wohlwollendes und geradezu bewunderndes Islam-Buch (Link) gehört zu meiner Lieblingsliteratur.

Also: ich bin nicht gerne Zielscheibe von Underdogs (oder wem auch immer), gleich unter welchem Label sie daherlaufen. Und ja, um diese Zielscheibe nicht “ausleben” zu müssen, nehme ich Einbußen meiner “bürgerlichen Rechte” in Kauf und akzeptiere, dass Polizei und staatliche Geheimdienste nach Kommunikation von Leuten suchen, die mich bzw. “uns” zu ihrer Zielscheibe machen. Nein, ich denke nicht, dass es bisher so ein Ding wie der “Bundestrojaner” bisher in “meine heiligen Hallen” geschafft hat – aber ich habe hier soooo viele Geräte herumstehen und an meinem LAN hängen, von den aus ich wirklich bequem auszuspionieren wäre – wer weiß, was da alles noch herausgefunden wird.

Und ich mag’s auch nicht, dass Karikaturen als “unakzeptable Provokationen von Andersgläubigen” betrachtet bzw. verboten werden sollen oder gar als Grund für gewalttätige Auseinandersetzungen herhalten müssen. “Hier im Westen” ist Karikatur eine Form von Gesellschaftskritik, die ein äußerst hohes Gut darstellt. Das muss man schon aushalten, man muss halt im Zweifelsfall den Fernseher ausschalten bzw. das Programm wechseln.

Eigentlich wollte ich heute mit Bonhomie nur die “Guten Leute” (bzw. die sich dafür halten) “treffen”,

  • die sich “eigentlich” nicht als Antisemiten sehen, aber einen total großen Abstand zu Israel einnehmen (um es recht harmlos auszudrücken),
  • und auch z.B. die, die meinen, der arme, arme Iran hätte wirklich nichts Schlimmes vor mit seinem Atom-Programm, aber er müsse sich jetzt ja auch wirklich nicht vom “bösen Westen” bei seinem Atom-Programm in die Karten kucken lassen.

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