Adventskonzert 2015 mit Schülern der Geigenklasse von Ma-Lou Bangerter in der Dorfkirche Buckow

Das Konzert selbst findet am Sonntag (2015-12-06) von 15:00 bis 16:30 statt.

Zur Generalprobe am Samstag Nachmittag sind mein Sohn Gabriel und ich mit der BVG angereist – toll, wo die BVG einen überall hinbringt.

Man könnte denken, so eine Übung ist nur von der Musik her interessant. Weit gefehlt!

Wieviele Plätze können 10 Kinder brauchen? Mein Sohn brauchte erstmal 3 Plätze. Muss der Geigenkoffer auf einem Stuhl liegen? Passt er auch auf den Boden vor ihm oder eventuell auch auf die Stufen? Na gut… Ein paar Minuten später brachte Ma-Lou ihre Schüler zur Aufstellung und “auf den Stufen” ging er doch im Weg um. Und was war meinem Sohn dann am wichtigsten? Zu mir gelaufen zu kommen, um darüber Rückmeldung zu geben, dass Ma-Lou entschieden habe, dass der Geigenkoffer “auf den Stufen” stört. Was ich dazu sagen wolle – dass Ma-Lou das letzte Wort habe. Er genießt es, wenn er eine frühere, selbst-erfahrende Korrektur als unsinnig kritisieren kann – umso mehr, je mehr die Korrektur ihn geärgert hatte.

Wieviele Gelegenheiten hat ein Musikschüler heutzutage, seinen Notenständer auf- und wieder abzubauen? Nicht viele, denn im Unterricht und zu Hause gibt es immer schon einen aufgebauten Notenständer. Der Aufbau ist ein durchaus anspruchsvoller motorischer Vorgang – ja, wirklich! (Der Abbau natürlich auch.) Ein paar Kinder haben ein Elternteil dazu da, das statt ihrer zu erledigen – dabei lernen sie es nicht, aber es geht schneller – und für das Elternteil ist das auch weniger nervenaufreibend. Mein Sohn hat mich dabei – ich erledige das nicht für ihn – vielmehr “leite” ich ihn dazu “an”, es selbst in den Griff zu bekommen. Das ist für mich anstrengend, das ist für ihn anstrengend – selbstverständlich; Lernen ist anstrengend, Erziehen ist auch anstrengend. Wenn man es nicht lernt, hat man aber auch ein Problem, und zwar für lange Zeit. Man hat nicht immer jemanden dabei, um sich dieses oder jenes erledigen zu lassen.

10 Kinder über 90 Minuten ordentlich in der Aufstellung zu bewahren, das ist wahrlich eine Aufgabe. Dass die Geigen und die Geigenbogen und die zugehörigen Schüler nicht ständig in Bewegung sind, dass ist bei 6- bis 10-Jährigen gar nicht einfach. Wenn z.B. mein Sohn nicht ständig Aufmerksamkeit hat oder zu tun hat, dann schert er auch ständig aus der Reihe: er setzt sich (als Einziger) auf den Boden, er kratzt sich mit dem Geigenbogen den Nacken, er gähnt laut, … – “wenn er nichts zu tun habt, dann ist das das Schwierigste”.

Mein Sohn hat einen Schnupfen – hat er auch Taschentücher dabei? Nein. Er rotzt also mitten in der Aufstellung – grauslig. Aber er hat ausnahmsweise ein Elternteil (mit Taschentüchern) dabei. Anscheinend haben sich die meisten Eltern zusammengetan, um sich das Reisen zu ersparen. Das Publikum stellen nur 2 Elternteile dar (ich incl.).

Es muss einmal gesagt werden: Ma-Lou Bangerter gehört auch und insbesondere für ihren erzieherischen Beitrag ein großer Dank ausgesprochen. Man denkt vielleicht nicht direkt, dass Musiklehrer für Erziehung zuständig sind und mit Erziehung die wertvolle Zeit des Musikunterrichtes verbraten müssen. Aber Kinder in diesem Alter zeigen allerhand zu korrigierendes Verhalten. Und Ma-Lou drückt zwar durchaus einige Augen zu, aber ich schätze es sehr, wie sie “das eine oder andere ernste Wort” an die Kinder wendet.

Auf der anderen Straßenseite befindet sich übrigens die “Kita zum Dorfteich” – ja, den Dorfteich gibt es wirklich in der Nähe, aber der Dorffriedhof und die Dorfkirche liegen eigentlich viel näher, vielleicht sollte es “Kita zum Dorffriedhof” heißen (ROTFL).


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