das reale Leben passt sich an das Privatfernsehen und seine Gerichts-Shows an

In dieser Woche erlebte ich eine sogenannte Zeugin, die während ihrer Aussage begann, ihren Tränen freien Lauf zu lassen und den Richter überzeugend zu rühren. (Eigentlich verweigerte sie die Aussage an sich – und zwar eigentlich unerlaubterweise – ging aber unsanktioniert vom Platz.) Als sie den Abgang aus dem Saal machte, war die Heulerei aber schlagartig zu Ende, wie auch ein unbeteiligter Zuschauer beobachtete.

In den Anfangszeiten des Privatfernsehens in Deutschland fand ich Gerichts-Shows ja noch interessant – aber später hauptsächlich noch ekelhaft. Mir war klar, dass sich Menschen davon jedoch für das reale Leben inspirieren lassen. Und das erlebte ich diese Woche.

Dass der Richter im realen Leben sich aber wirklich verarschen lassen würde, das war doch recht schockierend. Nun, Richter sind auch nur Menschen. Und wenn sie nicht total verhärmt sind, dann lassen sie sich wohl von den überzeugenderen Heulereien berühren. Leider war ich kein unbeteiligter Dritter, und mich belastete dieses inszenierte Drama sehr.


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