am Sonntag im Gym habe ich das erste Mal in diesem Leben die Frage “bist du J___?” mit “ja” beantwortet

Eigentlich war ich noch gar nicht darauf eingestellt, aber wie kann ich das verneinen. Ich bin vielleicht dumm, dreist und feige und tauge auch bestimmt nicht zum Märtyrer, aber wie könnte ich D-I-E-S-E Frage mit “nein” beantworten.

Wie war es dazu gekommen?

  • Ich bewunderte zusammen mit einem anderen Gym-Besucher die wunderbare Aussicht über Berlin aus dem Neuen Kranzler Eck (eben ganz oben),
  • erwähnte den Banküberfall, den “wir” von hier oben quasi mal beobachten konnten,
  • kam mit dem anderen zusammen auf (straf)rechtliche Bewertungen,
  • “der andere” stellte sich als Anwalt (internationales Recht …) heraus,
  • und anscheinend fand er es nicht gut, dass die Gemeinschaft den teuren Gefängnisaufenthalt für die Straftäter bezahlen müsse.
  • Dieser Ansatz läuft argumentativ meistens auf die Todesstrafe hinaus, aber das legte ich ihm nicht in den Mund und er bekannte sich auch nicht dazu,
  • aber ich stand dazu, dass Menschlichkeit und Ethik gegen die Todesstrafe stünden,
  • und dass im Land des Holocaust durchaus quasi die Besserverdiener für Kost+Logis “ihrer” Kriminellen zur Kasse gezwungen würden.
  • Ich spitzte die Diskrepanz zwischen meinen beiden Söhnen und ihrer Abstammungen etwas dramatisch zu,
  • anscheinend dermaßen, dass ich “ihm” die Frage an mich quasi auf dem Tablett lieferte.
  • Und wenn man A sagt, dann muss man eben auch B sagen, und so sagte ich dieses B zum ersten Mal in diesem Leben.
  • Was für ein Durchbruch!
  • Am Montag in einer ähnlichen Situation bevorzugte ich es, indirekt zu antworten und mich auf den Mädchennamen meiner Großmutter zu beziehen.

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