eine “Stunde” Geschichte für ein paar Touris vor dem Holocaust-Memorial auf dem Weg zum Freiluftkino an der Philharmonie: 1961, die Mauer und der “brain drain”

Gestern Abend auf dem Weg vom Semesterabschluss mit WH zum Freiluftkino an der Philharmonie wurde der Regen unterwegs so stark, dass ich am Holocaust-Memorial unter einem Vorsprung Pause machte.

Kam mit 2 finnischen jungschen Bikern ins Gespräch, dann auch noch mit einem Pärchen aus Georgien.

Wir waren ja an historischer Stelle, im “Todesstreifen” neben der Mauer – aus meiner damaligen Sicht “drüben”.

Ich fragte die Runde, ob sie wüssten, warum die Mauer gebaut wurde. 3 von 4 waren nicht so sicher, die Georgierin war sich sehr sicher. Ich erläuterte ihnen geduldig, dass die Mauer 1961 mehrere Jahre nach dem Etablieren der beiden deutschen Staaten und “friedlicher Koexistenz” gebaut wurde und dass sie gegen den “brain drain” aus dem Osten in den Westen gebaut wurde – und nicht als “antifaschistischer Schutzwall”. Da guckten sie doch recht blöd. Den “brain drain” verstanden sie alle nicht sofort – aber mit etwas Geduld.

Als der Regen aufhörte und wir auseinander gingen, bekam ich großen Dank für die Geschichtsstunde.

Für genügend Geld könnte ich das noch sehr oft erzählen.


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