Gestern hatte ich im Tablet Magazine einen Artikel über “tikkun olam” und Kinderziehung etc. gelesen. Es war darin auch vorgekommen, dass man mit seinen Kindern auch mal ins Altersheim gehen möge, auch wenn sie das nach 5 Minuten nicht mehr aushalten würden. Man könne Sie dann ja nach besagten 5 Minuten auf den Gang gehen und auf dem Smartphone spielen lassen.
Gestern noch hatte ich überhaupt keine Idee, wie ich das umsetzen kann, aber es bewegte mich.
Heute ergab es sich, dass die Kollegen, mit denen ich in München bei der Arbeit essen gehen wollte, mich versetzten. Andere Kollegen, mit denen ich stattdessen essen ging, gingen in die Kantine eines benachbarten Altersheimes essen. OK, allein das war schon etwas viel für mich. Ich bin Agnostiker — wie kann ich an Führung glauben??? Und wie würde ich meinen Sohn, der in Berlin lebt, in das Altersheim nach München bringen. Pause …
Meine eigenen Eltern leben beide nicht mehr, von daher kommen sie als Kandidaten für Besuche im Altersheim nicht in Frage.
Im Laufe des Nachmittages kam mir ein Gedankenblitz: Da war doch der Rabbiner L., den ich sowieso schon lange mal in Berlin im Altersheim besuchen wollte. Ich erfuhr da mal den Namen einer Pfarrerin, die Kontakt zu Rabbiner L. pflegt. Nun, ich griff zum Telefon und rief die Nummer an. Hindernis … – die Pfarrerin W. ist in der Spätschicht. Hat sie eine e-mail-Adresse? Ja, … . Diese e-mail schrieb ich gerade. Hoffentlich lebt der Rabbiner L. noch. Aber ich will ja nicht egoistisch sein. Vielleicht ging es ihm ja auch nicht mehr gut, und vielleicht … . Nun, man wird sehen.
Leave a Reply